Thursday, September 28, 2006

Laaangweilig

Mir ist langweilig, und ein Computer steht vor mir, was liegt da naeher als zu posten...
Dabei begann der Tag mit etwas mehr Action: ich hatte Kopfschmerzen. Und nein, nicht was ihr jetzt denkt, es lag am Feueralarm, der in sehr unangenehmen Toenen gegen 11 durchs Haus schallte. Aua! Naja, wenigstens wollten wir sowieso gerade gehen, um uns beim NHS registrieren zu lassen. Das ist die englische Krankenversicherung, und sicher ist sicher. Leider dauerte das ewig, da es eine Riesenschlange gab, und uns wurde sehr nahe gelegt, uns gegen Menengitis C impfen zu lassen. Ob man das wirklich braucht?
Ansonsten warte ich neben den ganzen Formalitaeten, die es zu erledigen gibt, darauf, dass die Uni beginnt. Naja, jetzt muss ich nicht mehr warten, also schreibe ich wann anders weiter. Bis dann!

Wednesday, September 27, 2006

Entwarnung

Vorhin habe ich das wichtigste vergessen, also sitze ich jetzt hier am Küchentisch bei schwankender Internetverbindung und schreibe einen Nachtrag.
Heute morgen kam endlich der Handwerker und hat sich unsere Mängel angeschaut. Genauer gesagt waren es zwei Handwerker, und einer hatte einen echten englischen Bierbauch. Passenderweise kamen sie heute gegen 11 - und gestern war Erasmusparty. Für mich war das nicht so schlimm, denn für Heidi und mich endete die Party gegen 2 mit zwei deutschen Mädels aus Schwaben an unserem Küchentisch. Aber Pedro hatte einen ziemlichen Kater. Ist ihm ja auch nicht zu verdenken - ich kriege von englischem Bier auch gerne mal Kopfweh, selbst wenn es nur ein pint ist. Jedenfalls kam er eine halbe Stunde vor Ankunft der Handwerker aus dem Bett gewankt, verstand noch weniger Englisch als sonst, und stand als die beiden kamen gerade unter der Dusche. Zu dumm, das das Badezimmerschloss kaputt ist... wir mussten die beiden jedenfalls daran hindern, das Bad zu betreten. Wajdi musste ich auch erst aus dem Bett holen. Der befindet sich wie wahrscheinlich schon erwähnt im Ramadan und schläft den ganzen Tag, um möglichst keine Kalorien zu verbrauchen und nicht an den Hunger zu denken.
Jetzt können wir alle Fenster schließen, verstehen unser Türschloß, und der Riss in meiner Wand ist auch harmlos. Jedenfalls muss ich vorerst nicht für Schäden haften und kann ihn in Ruhe zuhängen. Und morgen werden die Reste (das Badezimmertürschloss, dafür hatten sie keine Ersatzteile) geliefert, hoffentlich zusammen mit dem Briefkastenschlüssel. Langsam beginne ich, mich in der Wohnung heimisch zu fühlen. Meine Mitbewohner stelle ich euch aber wann anders vor - genug für heute. Ich hab euch lieb!

Erasmus-People

Schon wieder sind ein paar Tage vergangen, und ich bin immernoch mit einleben und Formalitaeten beschaeftigt. Heute habe ich es geschafft, mich im Rechenzentrum der Universtitaet ins Internet einzuloggen, und von hier schreibe ich jetzt auch. Allerdings habe ich nicht allzu viel Zeit, da ich noch mein Bankkonto eroeffnen will und noch einigen anderen Kram zu erledigen habe. Allerdings haben alle das Problem. Alle, das sind die Erasmus-Studenten, die ich bisher kennen gelernt habe. Aber von wegen viele Nationalitaeten: eigentlich sind hier alle Franzosen, Spanier oder Deutsche. OK, ich hab auch einen Portugiesen, eine Belgierin und eine Schweden kennen gelernt, und es gibt noch Oesterreicher, aber das zaehlt ja nicht.
Dazu kommt, das sich die Spanier extrem abschotten. Die meisten sprechen nicht besonders gut Englisch (darunter auch mein Mitbewohner Pedro), also bleiben sie lieber unter Leuten, die sie verstehen. Die Franzosen sprechen auch gerne Franzoesisch untereinander (oder auch wenn andere Nationalitaeten um sie herumsitzen), sind aber insgesammt etwas aufgeschlossener. Leider haben auch sie zum Teil ziemliche Sprachprobleme. Einzig die Deutschen sprechen tapfer Englisch, selbst wenn nur Deutsche um sie rumsitzen.
Allerdings fange ich gerade an, die Ausnahme zu begruenden. Da in meinem Haus sehr wenige Deutsche wohnen und in meiner WG gar keine, ich aber viel Zeit mit meinen Mitbewohnern verbringe, bin ich ganz froh, mal wieder deutsch zu hoeren. Ich hatte gestern schon richtig Kopfweh vom vielen Englisch. Allerdings muss es meinen Mitbewohnern da wesentlich schlechter gehen.
Die laufen allerdings oefter ihren Landsleuten ueber den Weg als ich es tue. Dafuer tue ich Dinge, auf die Nina sicher neidisch waere: mit den Spaniern feiern gehen (und die halten sehr lange durch), selbstgemachte Sangria trinken.... Nina, wenn es nicht ums Wetter geht, bist du im falschen Land. Ich komme sicher zurueck und spreche Spanisch. Oder verstehe zumindest Franzoesisch.
Ok, ich muss los. Die Banken schliessen!

Saturday, September 23, 2006

Die Wohnung

Jetzt sollten wir also den Mietvertrag unterschreiben. Nur leider wollen die Briten auch eine Kaution. Und da die Briten die Briten sind, trauen sie den Europäern nicht über den Weg - anders lässt sich nicht erklären, dass sie keine Auslandsüberweisungen annehmen und die Kaution in Bar haben wollen - und die ist nicht grade gering (Ursrpünglich wollte unsere Agency alle Monatsmieten im Vorraus auf einmal bezahlt haben, aber davon sind sie abgewichen). Leider war die kleine Heike wegen dieses unüblichen Vorgehens so blöd, keine großen Geldbeträge mitzunehmen. Leider hat meine Bank ein Problem damit, wenn ich riesen Geldbeträge auf einmal abhebe. So kam es, dass ich am Tag der Vertragsunterzeichnung verzweifelt versuchte, genug Bargeld zu bekommen. Nach vielen verzweifelten Versuchen und teuren Telefongesprächen mit meinem Vater nahm ich dann doch den sowohl simpelsten als auch unangenehmsten weg: ich lieh mir das Geld. Jetzt stehe ich bei sehr vielen Leuten sehr tief in der Kreide, habe dafür aber ein Dach über dem Kopf. Jedenfalls konnten wir den Vertrag unterschreiben und bekamen Codes, Schlüssel und Karten ausgehändigt.
Die Wohnung liegt in einem riesigen, von vielen Studenten und einigen Erasmusstudenten bewohntem Haus im Zentrum von Bristol, nahe am Hafen. Wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man hohe Häuser aus rotem Backstein, Schornsteine, und dahinter einen belebten Platz. Man hört den Verkehr und die Sirenen von allen Fahrzeugen, die Sirenen haben. Man fühlt sich, also würde man Mitten in einer Großstadt leben. Auch der Hafen ist schön: alte und neue Gebäude in gekonntem Mix, dazu Kräne, Schiffe, Menschen...
Leider ist das Innere der Wohnung weniger idyllisch: an den Wänden fehlt Farbe, und in meinem Zimmer, in dem ich mich kaum umdrehen kann, (keine Übertreibung; ich hab beim losen verloren...) ist ein riesen Riss in der Wand/ Tapete. Auch sonst gibts schwarze Flecken an der Wand. Einige Fenster lassen sich nicht öffnen, andere nicht schließen, manche Möbel wackeln bedächtig...kurz um, wir haben am nächsten Tag eine Mängelliste eingereicht und etliche Male angerufen. Bei unserem Besuch im Büro fiel auf, dass die Leute in der Hausverwaltung wesentlich weniger repräsentativ aussehen als die Makler - die Wohnung habe ich bei Barbie persönlich gemietet. Montag kommt jetzt jemand und schaut sich die Mängel an. Mal sehen.

Die Wohnungssuche

Um es gleich vorweg zu nehmen: jetzt sitze ich in meiner eigenen Wohnung am Küchentisch und poste. Das das so ist, kommt mir fast wie ein Wunder vor. Denn der Anfang der Wohnungssuche war alles andere als vielversprechend.
Gleich, als wir beim House Search Event eincheckten, wurde uns eine Mappe mit nützlichen Materialien zur Wohnungssuche vermacht. Darin befand sich unter anderem eine Liste mit Wohnungen, deren Vermieter bei der Universität registriert sind. Man konnte diesen Listen Preise, Anzahl der Schlafzimmer, Adressen und Telefonnummern entnehmen.
Nach dem Mittagessen gab es dann noch eine kleine Einführung ins englische Mietrecht, und dann ging es los: viele Leute, die die weißen Zettel lasen, sich das richtige anmalten und versuchten, Termine zur Wohnungsbesichtigung, so genannte "Appointments" zu bekommen. Das heißt auch, dass viele Leute durch die Gegend wuselten und Mitbewohner suchten. Mir war ziemlich schnell klar, dass ich mit einer Französin zusammen ziehen möchte, die auf den schönen Namen Heidi (Edi) hört, aber mit wem noch? Zwischenzeitlich waren wir eine Gruppe von sieben Leuten, die sich aber durch den Mangel an Wohnungen für sieben zerschlug. Schließlich endete der Tag ohne Appointments und ohne Gruppe für mich. Deprimierend.
Der nächste Tag war allerdings noch schlimmer: wir wurden zum International Office gefahren, wo sich englische Studenten bemühten, Appointments für uns zu machen. Aber das hilft nicht, wenn man keine feste Gruppe hat. Schließlich wurden wir gegen Mittag auf dem Rückweg vom Computerraum, wo wir nach Wohnungen gesucht hatten, von einer Frau angesprochen, die fragte, ob wir eine Wohnung für vier suchen. Da wir nur zwei waren, gingen wir uns noch zwei Leute suchen (männliche Franzosen) und los ging es. Sie hatte zwei wirklich schöne, englische Reihenhäuser anzubieten, die in Bishopston in der Nähe der Glocester Road liegen. Das bedeutet, mindestens eine halbe Stunde Fussweg zur Uni. Da wir uns wegen der Entfernung nicht sicher waren und nicht so recht wussten, ob die Kombination aus drei Franzosen und einer Deutschen die richtige ist, schnappten sich zwei andere Vierergruppen die Häuser. Worauf hin wir ein weiteres Haus besichtigten, das noch weiter draußen und ziemlich heruntergekommen war. Dann gingen wir zurück zum International Office und trafen Appointments für den nächsten Tag. Es war allerdings kein gutes Gefühl, ohne Wohnung nach Hause zu gehen...
Am nächsten Tag besichtigten wir zunächst eine Wohnung in der B. Street. Die war ganz schön, aber es fand sich wieder keine Gruppe in der richtigen Größe. Darauf sahen wir uns noch andere Wohnungen an und entschieden uns, nachdem wir drei Leute in einer kleinen Wohnung abgegeben hatten und eine Wohnung in einer schönen Nachbarschaft besichtigt hatten, durch die allerdings der Hausflur verlief, doch für eine Wohnung im ersten Haus. Wir, das waren Heidi, die Französin, Pedro, ein Spanier, und W..... (ich kann den Namen immer noch nicht richtig!), der aus Tunesien stammt und in Frankreich studiert. Es gab auch noch eine Wohnung für vier, die wir anmieteten. Fröhlich gingen wir nach Hause. Wir konnten ja nicht wissen, dass wir die Letting Agency in den nächsten Tagen noch ein paar mal besuchen sollten und das es davor regelmäßig Stress gab...

Thursday, September 21, 2006

Die Anreise

Heute schreibe ich zum ersten mal richtig, und gleich gibt es eine Menge zu erzaehlen. Ich muss mich trotzdem kurz fassen, denn hinter mir wartet eine riesiege Schlange.
Nachdem ich am Sonntag eine Stunde auf den Bus gewartet hatte, ging es dann in Frankfurt los. Wir fuhren durch das nechtliche Belgien (am letzten Stopp wurde es richtig voll) und erreichten um halb zwei Calais und die Faehre. Dort wurden wir aufgeweckt und mussten zur Passkontrolle den Bus verlassen. Auch auf der Faehre durften wir nicht im Bus bleiben, sondern sassen im hell erleuchteten Passagierbereich. Nach zwei Stunden ging es dann wieder in den Bus zurueck, der dann nach weiteren zwei Stunden in London ankam. Mit schlafen war also nicht viel. Dafuer sah man als der Bus in Dover vom Anleger fuhr die weissen Felsen von Dover, erleuchtet von diversen Laternen. In London musste ich dann drei einhalb Stunden auf dem Bahnhof auf den Bus nach Bristol warten, weil ich leider sicherheitshalber den spaeten Bus gebucht hatte und dies nicht mehr aendern konnte. Schlafen ging auch hier nicht, weil ich meine drei schweren Gepaeckstuecke im Auge behalten musste. Doch um acht Uhr morgens durch London zu fahren war wirklich toll! Kinder in Schuluniformen, London Bridge... dann bin ich eingeschlafen.
Mittags kam ich dann in Bristol an, wo ich mir ein Taxi mit zwei Franzoesinnen teilte. Dann ging es in ein etwas abgelegenes Studentenwohnheim, wo ich ein kleines Zimmer mit Waschbecken bezog. Und dann ging es zum Mittagessen. Das eglische Essen ist genau so wie sein Ruf, jedenfalls in Hiatt Baker Hall. Aus Angst zu ueberwuerzen, wuerzen sie lieber gar nicht. Dafuer gibt es Riesenportionen. Danach gab es eine kurze Einfuehrung zur Wohnungssuche, und dann sollten wir uns Leute suchen, mit denen wir am naechsten Tag nach einem Dach ueber dem Kopf suchen sollten. Wie es mir bei der Wohnungssuche ergangen ist, schreibe ich bei naechster Gelegenheit.

Saturday, September 16, 2006

Und Tschüss

Hallo meine Lieben,

Morgen mache ich mich auf nach England. Ich versuche, euch über diesen Blog regelmäßig auf dem Laufenden zu halten. Ihr dürft mir aber trotzdem gerne schreiben....