Friday, June 22, 2007

Kleine Abschiede

So, nach dem Monster-Eintrag von gestern kommt nun der Rest. Ich habe aufgehoert beim Konzert der Bloody Foreigners. Am Flughafen hatten wir einen Bus erwischt, der uns direkt vor unsere Haustuer fuhr. Ich stolperte also in unsere Wohnung, zog mich kurz um und ging zu diesem Konzert, dass gluecklicherweise in einer Kneipe an der Harbourside, also in meiner Naehe, stattfand. Heidi wollte nicht mit. Obwohl das Konzert mangels Soundcheck nicht so toll war, hat es sich gelohnt, nochmal hinzugehen und sich von einigen Leuten zu verabschieden. Am naechsten Tag war ich allerdings sehr muede. So muede, das ich nicht viel machte.
Samstag abend schaffte ich es endlich mal zum Coronation Temp in Clifton, um dort den Cider zu probieren. Danach war noch die Lizard-Lounge angesagt, schliesslich war es Elises letzter Samstag. Sonntag wollte ich eigentlich auch etwas machen - ich war etwas verplant und hatte ploetzlich drei Termine zur gleichen Zeit - aber ich begann mich immer schlechter zu fuehlen. Den Abend verbrachte ich mit Fieber und Halsschmerzen im Bett. Da ich am naechsten Morgen immer noch nicht schlucken konnte, ging ich zum Students Health Service, wo mir mal wieder Paracetamol als einzig taugliches Medikament nahegelegt wurde. Als ob ich das nicht sowieso genommen haette. Also dopte ich mich weiter mit Schmerzmitteln und verbrachte den Nachmittag im Bett. Abends war das Fieber weg und mir ging es gut genug, um an Hannes Farewell-BBQ teilzunehmen. Das fand in einem privaten, das heisst abschliessbaren, Garten mitten zwischen den herrschaftlichen Haeusern von Clifton statt. Also wir ueber eine Stunde zu spaet die Prozession der orangenen Sainsbury-Tueten in den Garten einleiteten, war allerdings noch niemand ausser Hannes und Sophie da. Als versucht wurde, den Grill anzumachen, stellte sich heraus, das Hannes kein Feuerzeug hatte. So warteten die Leute mit Fleisch, die sich nach und nach vermehrten, auf die Ankunft des ersten Rauchers. Schliesslich brannte der Grill (allerdings nicht lange, zu wenig Kohle) und das letzte grosse Erasmus-Event war im Gange. Es war nett, doch am Ende musste man sich wieder verabschieden. In diesem Fall von den franzoesichen Juristinnen und Hannes. Und spaeter noch Normann, den ich auf der Strasse traf. Mit ihm hatte ich nicht so viel zu tun, aber aus irgendwelchen Gruenden nahm mich das am meisten mit.
Am naechsten Tag ging es mir wieder relativ gut, und ich begann ernsthaft die Abreise zu organisieren. Rechnungen bezahlen, hinter Unterschriften herlaufen, Kartons suchen... es gibt immer was zu tun. Am Abend waren Heidi und ich mit unseren Lieblingsnachbarn, Sophie und Camille, in einer der aeltesten Kneipen Bristols, dem Old Duke. Wir sassen draussen, tranken den merkwuerdigen Cider aus dem Cheddar Valley, und hoerten im Hintergrund die Leute, die am open mic ihr "bestes" gaben. Ein schoener Abend, der gegen 2.00 in der Nachbarskueche ausklang. Problem: am naechsten morgen mussten wir um 6.00 aufstehen, denn Heidi und ich fuhren nach London.
Da es nicht mein erster Besuch war, blieben wir diesmal von den gaengigen Attraktionen fern, schauten blos die National Galleries an. Dann fuhren wir nach Camden-Town und schlenderten ueber den Markt. Camden Town sieht heruntergekommener, aber bunter als Londons direktes Zentrum aus. Den Nachmittag verbrachten wir im Britisch Museum, wo ich mir ausser einer Japan-Ausstellung nochmal die Assyrer-Fresken anschaute. Dann fuhren wir zum Notting-Hill Gate und gingen dort spazieren. Ich weiss ja, dass dieser Stadtteil in den letzten Jahren ziemlich entwickelt worden ist, aber man sieht es ihm auch so an: auf der einen Seite gibt es die eleganten, neuen Stadthaeuser, doch ab und an sieht man doch noch die alten, heruntergekommenen Haeuschen und haesslichen Hochhaeuser. Und dann war es wieder Zeit, zurueck nach Bristol zu fahren.
Auch den Donnerstag verbrachte ich mit herumlaufen und organisieren. Langsam stellt sich das Gefuehl ein: wenn das doch blos alles vorbei waere und ich im Flieger sitzen wuerde. Aber ich werde jetzt erstmal versuchen, das letzte Wochenende hier zu geniessen.

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