Saturday, September 23, 2006

Die Wohnung

Jetzt sollten wir also den Mietvertrag unterschreiben. Nur leider wollen die Briten auch eine Kaution. Und da die Briten die Briten sind, trauen sie den Europäern nicht über den Weg - anders lässt sich nicht erklären, dass sie keine Auslandsüberweisungen annehmen und die Kaution in Bar haben wollen - und die ist nicht grade gering (Ursrpünglich wollte unsere Agency alle Monatsmieten im Vorraus auf einmal bezahlt haben, aber davon sind sie abgewichen). Leider war die kleine Heike wegen dieses unüblichen Vorgehens so blöd, keine großen Geldbeträge mitzunehmen. Leider hat meine Bank ein Problem damit, wenn ich riesen Geldbeträge auf einmal abhebe. So kam es, dass ich am Tag der Vertragsunterzeichnung verzweifelt versuchte, genug Bargeld zu bekommen. Nach vielen verzweifelten Versuchen und teuren Telefongesprächen mit meinem Vater nahm ich dann doch den sowohl simpelsten als auch unangenehmsten weg: ich lieh mir das Geld. Jetzt stehe ich bei sehr vielen Leuten sehr tief in der Kreide, habe dafür aber ein Dach über dem Kopf. Jedenfalls konnten wir den Vertrag unterschreiben und bekamen Codes, Schlüssel und Karten ausgehändigt.
Die Wohnung liegt in einem riesigen, von vielen Studenten und einigen Erasmusstudenten bewohntem Haus im Zentrum von Bristol, nahe am Hafen. Wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man hohe Häuser aus rotem Backstein, Schornsteine, und dahinter einen belebten Platz. Man hört den Verkehr und die Sirenen von allen Fahrzeugen, die Sirenen haben. Man fühlt sich, also würde man Mitten in einer Großstadt leben. Auch der Hafen ist schön: alte und neue Gebäude in gekonntem Mix, dazu Kräne, Schiffe, Menschen...
Leider ist das Innere der Wohnung weniger idyllisch: an den Wänden fehlt Farbe, und in meinem Zimmer, in dem ich mich kaum umdrehen kann, (keine Übertreibung; ich hab beim losen verloren...) ist ein riesen Riss in der Wand/ Tapete. Auch sonst gibts schwarze Flecken an der Wand. Einige Fenster lassen sich nicht öffnen, andere nicht schließen, manche Möbel wackeln bedächtig...kurz um, wir haben am nächsten Tag eine Mängelliste eingereicht und etliche Male angerufen. Bei unserem Besuch im Büro fiel auf, dass die Leute in der Hausverwaltung wesentlich weniger repräsentativ aussehen als die Makler - die Wohnung habe ich bei Barbie persönlich gemietet. Montag kommt jetzt jemand und schaut sich die Mängel an. Mal sehen.

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