Klausurenzeit
Ich glaube, es ist mal wieder an der Zeit, mein vernachlaessigtes Blog zu pflegen. In der letzten Zeit habe ich nicht viel geschrieben, weil nicht viel passiert ist und weil ich im Klausurenstress war - wie momentan die meisten Leute hier in Bristol. Wajdi ist fuer seine 12 (!) Klausuren dazu uebergegangen, frueh aufzustehen, als ich aus der Bib kam habe ich heute eine Gruppe von zerknirscht aussehenden Erasmusstudenten getroffen, die sagte das Criminal Law schwer war und Heidi stand heute Mittag beinahe heulend in der Kueche, weil ihre Pruefung ziemlich daneben ging und sie sauer auf sich selbst war.
Ich bin nicht sauer auf mich selbst. Aber ich kann nicht sagen, dass meine beiden Pruefungen, Vertrags- und Deliktsrecht, gut gelaufen waeren. Im Nachhinein ist mir etwas peinlich, was in Vertragsrecht produziert habe, und in Deliktsrecht hab ich einen Aufsatz ueber etwas geschrieben, dass ich beim Lernen uebersprungen hatte - und darueber wusste ich noch das meiste! Doch selbst die Englaender bezeichneten die Aufsaetze als "evil".
Vielleicht sollte ich mal erklaeren, wie die Pruefungen ablaufen. Das ist naemlich sehr formell. Meine Klausuren finden in der grossen Halle im Wills Memorial Building statt. Damit habe ich ziemliches Glueck, denn da alle Klausuren zwischen dem 12 Mai und dem 12 Juni stattfinden, herrscht ziemlicher Raummangel und Leute schreiben im Student's Union Building, aber auch ueber dem Commonwealth Museum und im Fussballstadion. Dafuer werden sogar Shuttlebusse eingerichtet.
Am Tag der Pruefung muss man dann auf einer Liste, die vor dem Raum aushaengt, suchen an welchem Tisch man sitzt. Ich hatte bis jetzt die Nummer 1. Rucksack, Jacke und so weiter muss man am Eingang lassen, an seinem Platz darf man nur haben, was man zum loesen der Klausur braucht. Auf dem Tisch liegt dann ein Heft, in das man seine Antworten schreibt, und das Blatt mit den Aufgaben. Auf dem Deckblatt muss man so Sachen wie Kandidatennummer, Fach, und so weiter angeben. Name und Unterschrift kommen in eine Ecke und werden nach der Klausur versiegelt. Bevor der Klausur bekommt man nochmal die Spielregeln erklaert, und dann gehts los: drei Stunden schreiben. Die Briten muessen 4 Aufgaben loesen, wir drei - jedenfalls in diesen beiden Faechern. Es gibt zwei Aufgabenbereiche, Problem Questions (=Fallloesung) und Essays (=Aufsatz). Jeder Aufgabenbereich muss abgedeckt werden. In den ersten 30 und den letzten 15 Minuten darf keiner den Raum verlassen. Am Ende sammeln die Aufsichtspersonen (einer davon ist der boese Mensch, der die Klausur gestellt hat) die Arbeiten ein und wenn sie alle haben, darf man gehen.
Ansonsten bestehen meine Tage hauptsaechlich aus lernen, und daraus, den Umzug aus England zu organisieren. Natuerlich passiert auch noch was anderes, wie weggehen (Freitag abend hatte ich einen sehr netten abend in der Lizard Lounge, einem Club, und habe danach noch eine englische Tradition probiert: ich habe Chips and Cheese um 3 Uhr morgens gegessen). Und noch ein paar Neuigkeiten:
Das Kuecken aus Cambridge hat uebrigens nicht ueberlebt. Es wollte nicht fressen.
Ich komme am 28.06. zurueck nach Deutschland. Die meisten anderen fliegen auch in diesem Zeitraum.
Ja, mein Erasmus-Jahr ist fast vorbei. Das ist zwar schade, aber ich freue mich auch auf zu hause.
Ich bin nicht sauer auf mich selbst. Aber ich kann nicht sagen, dass meine beiden Pruefungen, Vertrags- und Deliktsrecht, gut gelaufen waeren. Im Nachhinein ist mir etwas peinlich, was in Vertragsrecht produziert habe, und in Deliktsrecht hab ich einen Aufsatz ueber etwas geschrieben, dass ich beim Lernen uebersprungen hatte - und darueber wusste ich noch das meiste! Doch selbst die Englaender bezeichneten die Aufsaetze als "evil".
Vielleicht sollte ich mal erklaeren, wie die Pruefungen ablaufen. Das ist naemlich sehr formell. Meine Klausuren finden in der grossen Halle im Wills Memorial Building statt. Damit habe ich ziemliches Glueck, denn da alle Klausuren zwischen dem 12 Mai und dem 12 Juni stattfinden, herrscht ziemlicher Raummangel und Leute schreiben im Student's Union Building, aber auch ueber dem Commonwealth Museum und im Fussballstadion. Dafuer werden sogar Shuttlebusse eingerichtet.
Am Tag der Pruefung muss man dann auf einer Liste, die vor dem Raum aushaengt, suchen an welchem Tisch man sitzt. Ich hatte bis jetzt die Nummer 1. Rucksack, Jacke und so weiter muss man am Eingang lassen, an seinem Platz darf man nur haben, was man zum loesen der Klausur braucht. Auf dem Tisch liegt dann ein Heft, in das man seine Antworten schreibt, und das Blatt mit den Aufgaben. Auf dem Deckblatt muss man so Sachen wie Kandidatennummer, Fach, und so weiter angeben. Name und Unterschrift kommen in eine Ecke und werden nach der Klausur versiegelt. Bevor der Klausur bekommt man nochmal die Spielregeln erklaert, und dann gehts los: drei Stunden schreiben. Die Briten muessen 4 Aufgaben loesen, wir drei - jedenfalls in diesen beiden Faechern. Es gibt zwei Aufgabenbereiche, Problem Questions (=Fallloesung) und Essays (=Aufsatz). Jeder Aufgabenbereich muss abgedeckt werden. In den ersten 30 und den letzten 15 Minuten darf keiner den Raum verlassen. Am Ende sammeln die Aufsichtspersonen (einer davon ist der boese Mensch, der die Klausur gestellt hat) die Arbeiten ein und wenn sie alle haben, darf man gehen.
Ansonsten bestehen meine Tage hauptsaechlich aus lernen, und daraus, den Umzug aus England zu organisieren. Natuerlich passiert auch noch was anderes, wie weggehen (Freitag abend hatte ich einen sehr netten abend in der Lizard Lounge, einem Club, und habe danach noch eine englische Tradition probiert: ich habe Chips and Cheese um 3 Uhr morgens gegessen). Und noch ein paar Neuigkeiten:
Das Kuecken aus Cambridge hat uebrigens nicht ueberlebt. Es wollte nicht fressen.
Ich komme am 28.06. zurueck nach Deutschland. Die meisten anderen fliegen auch in diesem Zeitraum.
Ja, mein Erasmus-Jahr ist fast vorbei. Das ist zwar schade, aber ich freue mich auch auf zu hause.