Thursday, October 26, 2006

Kleines Update

Jetzt habe ich ewig nicht geschrieben, aber ich war auch sehr beschaeftigt. Letzte Woche war meine Familie da, also hatte ich neben der Uni noch einiges andere zu tun. Und ich glaube, ich habe mehr von Bristol gesehen als in der ganzen Zeit davor. Und meine Eltern und mein Bruder noch mehr.
Wir waren im Industrial Museum. Das war ganz nett, wenn auch etwas veraltet (die Concorde fliegt doch schon bestimmt seit 5 Jahren nicht mehr, oder?). Sie hatten auch eine nette Ausstellung ueber die Stadtgeschichte, Druckmaschienen und die Anfaenge der Wohnwagen.
Ausserdem habe ich es mit ihrer Unterstuetzung endlich nach Clifton geschafft und bin ueber die Suspension Bridge gelaufen. Die Suspension Bridge ist so was wie das Wahrzeichen von Bristol und fuehrt in wirklich grosser Hoehe ueber den Fluss, der zum Hafen der Stadt wird. Clifton selbst ist so was wie das Nobelviertel von Bristol. Alte Haeuser, die mit dem Bergverlauf gebaut sind, und die kreativ geschmiedete Balkons haben, alles ziemlich englisch. Und schoen. Nur leider war das Wetter auch echt englisch: es regnete in Stroemen (Nina: ich habe deine spanische Sonne nicht geklaut!).
Familienbesuch hiess auch Wohnung putzen. Und sie war wirklich sehr sauber. Nur leider hielt sich das nicht lange, denn Pedro hatte auch Besuch von einem Freund aus Spanien. Dieser spricht wirklich sehr gut englisch und ist ganz nett, doch jetzt wurde der Herd von zwei Leuten mit Oelpfuetzen traktiert.
Und dann war da noch der Ausflug nach Bath und Stourhead. Das war einer der Trips, die von der Uni organisiert werden. Mit dem Bus sind wir zunaechst nach Stourhead gefahren. Das ist ein typisch englischer Landsitz. Was etwas merkwuerdig war, war das man durch einen Raum lief, der in den 70ern wohl das Familienwohnzimmer war, mit Fernseher, der Vogue und Minibar. Um durch das Haus zu laufen, durften wir wirklich bescheuerte Plastisaecke ueber den Fuessen tragen. Ausserdem hat das Haus noch einen wirklich schoenen Park, der etwas an den Bergpark erinnert: bergig, ein See in der Mitte und viele kleine Tempelchen und Hoehlen. Und ein sehr gruseliges, als Pfefferkuchenhaeuschen verkleidetes Haus. Aber das erste mal seit ewigkeiten wieder schoene Baeume. Wir joggten beinahe um den See, denn bald ging es weiter nach Bath. Allerdings war es nicht ganz so schoen, und wir waren am Ende ziemlich schmutzig. Gluecklich, wer die doofen Plastiksaecke anbehalten hatte! Die Fahrt nach Bath fuehrte durch die typisch englische Landschaft mit Huegeln, Rasen, Hecken und Haeusern, die aussahen, wie man sich englische Haeuser vorstellt. Bath ist eine britische Stadt mit sehr einheitlichem Stadtbild: alles ist in beigem Stein verkleidet. Es ist bekannt fuer seine warmen Quellen und so eine Art Kurort. Wir wanderten zwei Stunden lang durch die Strassen und hatten diesmal Leute mit japanischen Vorfahren dabei - alle zwei Minuten: "Kannst du mal ein Foto machen?"
Ansonsten gibt es nicht viel neues. Das Haus in dem ich lebe zickt wieder etwas herum: der Lift war kaputt, so das meine Eltern die Treppe nehmen mussten, als sie zu mir kamen. Sie waren beeindruckt von dem Labyrinth, das man in diesem Haus ueberwinden muss, um meine Wohnung zu finden. Inzwischen funktioniert der Lift aber wieder - und leider gewohnt blindengerecht mit einer netten weiblichen Stimme, die mitteilt, das sich die Tueren oeffnen und schliessen und in welchem Stock man ist. Dafuer gab die Waschmaschiene mit einem lauten Knall und etwas Funkenflug den Geist auf. Wir warten auf die Reparatur. Und ich suche immernoch nach Moeglichkeiten, die Arbeit zurueckzufahren.
Ach ja, Arbeit: mein Menschenrechtsseminar macht wirklich Spass, der Rest ist nur interessant. Ich muss mich immernoch verdammt konzentrieren, um irgendwas zu verstehen. Und ich bin inzwischen ganz froh, nicht in Dublin zu sein: der irische Dialekt, den ich bei meinen Profs gerne mal zu hoeren kriege, ist schon schwer genug zu verstehen. So, und jetzt mache ich mich gleich wieder an die Arbeit: die naechste Vorlesung ruft!

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