Tuesday, March 06, 2007

Party, ein paar deja-vus und die Cotswolds



Schon wieder ist etwas Zeit vergangen, und wieder gibt es einiges zu erzaehlen.
Diese Woche stand wie auch die letzte im Zeichen des Suchens sozialer Kontakte. Und dazu gab es reichlich Gelegenheiten.
Los ging es am Freitag abend, an dem ich bei einem englischen Abend des offenen Mikrofons war. Unter den vier Acts, die auftraten, war auch eine Erasmusstudentin, die ziemlich genial ihre eigenen Songs am Klavier vorspielte und sang.
Sonst war das Wochenende ziemlich ruhig verlaufen - jedenfalls ruhig genug, um die Fotos von Wajdi (der, wie das Bild belegen sollte, keine Osteuropaeerin ist), Heidi, und Ferby, ihrer selbstgetoepferten Kuh-Spardose zu machen.
Am Sonntag Abend ging es dann weiter mit dem "Party-Marathon". Sebastian feierte seinen Geburtstag (oder besser: sein altern, denn er wurde 26), seine Nachbarn und goettinger Juristen Nadine und Torben ihren Abschied. War ein netter Abend, habe ein paar neue Leute getroffen und meine persoehnlichen Peinlichkeitsgrenzen ueberwunden, ohne betrunken zu sein - unter anderem sang ich mit Martina im Duett "Angels" von Robbie Williams.
Montag Nachmittag verabschiedete ich mich dann von einem Bekannten. Da das Wetter an diesem Tag schoen war, liefen wir einmal um den Floating Harbor, wo wir Torben trafen, der seine Kopfschmerzen vom letzten Abend auskurierte.
Weil das aber alles noch nicht reichte, wurde ich am Montag abend auf dem Heimweg von der Massage-Society angehalten und in den naechsten Club an der Waterfront gezerrt. Am Montag davor hatte ich bei einer aehnlichen Aktion ein paar Englaenderinnen kennen gelernt: ich sah in dem Club wohl etwas verloren aus und wurde von den drei Maedels, die ich noch nie gesehen hatte, integriert. Diesen Montag passierte nichts vergleichbar lustiges. Dienstag Abend wurde meine Verabredung gecancelt, dafuer bin ich jetzt bei Studi-VZ und Facebook registriert.
Mittwoch abend trat die Erasmus-Band auf, die sich ironischer Weise die "Bloody Foreigners" nennt. Die 7 Erasmusstudenten spielten relativ gute Rockmusik, zur Haelfte spanischen Rock. Aber es war noch eine andere Premiere: Heidi wagte sich zum ersten Mal mit ihrem Freund, den sie seit Montag hat, an die Oeffentlichkeit. Ihr Freund arbeitet mit ihr im Astrophysiklabor, ist also nicht der Kerl, den sie vorletzte Woche gedatet hat.
Auf dieser Party enttarnte sich auch Matzes Spion. Ich fand naemlich an diesem Abend heraus, dass einer seiner Ex-Zivis zur Zeit auch als Erasmusstudent in Bristol ist. Er ist der blonde Kerl auf dem Foto, in der Mitte ist Ives, ein belgischer Jurist und sein Mitbewohner und daneben stehe ich, falls jemand schon vergessen haben sollte wie ich aussehe. Auf dem anderen Foto ist ganz rechts Martina, eine Mathematikerin aus Deutschland, und ganz links Clothild, eine franzoesische Juristin. Mit den beiden habe ich relativ viel zu tun.
Am naechsten Abend war ein Pub-Crawl. Das heisst, Englaender kaufen sich bloede T-Shirts, die vorher mit der Schere umdesignt werden, und ziehen nach einer Liste von Pub zu Pub, wobei sie ihre T-Shirts mit komischen Nachrichten vollschreiben. Wir gingen nicht in jede "vorgegebene" Kneipe, sondern kuerzten ab. Betrunken waren wir trotzdem, und hatten ziemlich viel Spass. Am Ende landeten wir im Baja, einem Nachtclub in Bristol. Alle waren ziemlich besoffen, fast jeder kuesste jeden, und so hatten wir dann Gespraechsstoff fuer die naechsten, etwas langweiligeren Parties am Wochenende.

Samstag war ich mit einer Bustour des BISC in den Cotswolds. Das ist die Gegend noerdlich von Bristol an der Grenze zu Wales, die vor allem fuer ihre Schafe bekannt ist. Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, einer Ausgrabungsstaette einer alten roemischen Villa (wo hauptsaechlich die Reste der Heizung zu sehen waren), erzaehlte uns ein aelterer Mann einiges ueber die Gegend. Die Cotswolds sind einige der wenigen englischen Gegenden, die einen eigenen Architetkturstil haben. Alle Haeuser muessen aus einem bestimmten gelben Stein gebaut werden, was dazu fuehrt, dass es Haueser gibt, die aussehen wie Neubauten in einer x-beliebigen Deutschen Stadt, eben nur aus diesem Stein. Ansonsten sieht man in den Cotswolds sanfte Huegel, gruene Wiesen, Baeume...sieht ein bisschen aus wie Nordhessen, und ist wirklich schoen. Dann gab es noch Liz Hurley, die an diesem Wochenende dort geheiratet hat (was wir aber nicht gesehen haben). Und natuerlich gibt es die diversen Doerfer, durch die wir fuhren und in denen wir zum Teil auch hielten. Eines davon, Burton-on-the-Water, "das Venedig der Cotswolds" wegen einem niedrigen Wassergraben und diversen Bruecken, kam mir ziemlich bekannt vor - und dann viel mir auf, dass ich dort vor Jahren schon einmal mit meinen Eltern gewesen war. Die Fotos oben stammen uebrigens von dort. Das zweite Dorf in dem wir hielten war Broadway, wo wir einen echten englischen Cream-Tea bekamen. Das Wetter war uebrigens toll, auch wenn man es auf den Fotos nicht sieht.

Den Abend verbrachte ich zunaechst auf der Geburtstagsparty von Claire, einer Franzoesin, und dann auf einer ueberfuellten Hausparty, wo ich mich nicht besonders wohl fuehlte- genau wie auf der letzten Party in diesem Haus, ich hatte also mein zweites deja-vu fuer diesen Tag. Wenigstens war ich so schlau, erst wo anders hinzugehen- und dort gab es das eindeutig bessere Essen. Leider war ich allein unter Franzosen, was irgendwie unheimlich war. Vier davon sind auf dem Foto neben dem Text, diejenige ganz vorne ist das Geburtstagskind.
Donnerstag ist der Erasmus-Gala-Ball. Unter den Leuten, die hingehen (also auch mir) herrscht die grosse Frage vor: Was soll ich bloss anziehen? Einige haben schon vor Wochen unsummen fuer ein Kleid ausgegeben, andere sehen das nicht ein, und regelmaessig sieht man bei Facebook Eintraege wie "x is happy because she found a dress for the ball!" Mal sehen, wie das wird.
Ach ja, und ja, Papa, ich studiere zwischendurch auch mal!

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